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Komm, wir laufen aus – das neue Buch ist da.

Di, Okt 28, 2014

Schnipsel

Komm, wir laufen aus – das neue Buch ist da.

Manchmal muss man sich selber überraschen. Sonst wird’s langweilig. Man kann zum Beispiel aus Versehen 50 km laufen. Oder sonst einen groben Unfug treiben. Man kann aber auch ein Buch schreiben, obwohl man noch vor Wochen steif und fest behauptet hat, dass man dazu nicht käme, dass nicht daran zu denken sei und andere Dinge vorgingen. Und dann pfeift man auf alles, was man gerade gesagt hat und macht es einfach. Ich kann es empfehlen, es macht Spaß.

Das Ergebnis dieser Selbstüberraschungs-Aktion liegt nun vor. Und weil ein Buch erst so richtig in Schwung kommt, wenn man nicht der einzige Leser bleibt, erzähle ich euch davon. Hier ist das gute Stück.

Komm wir laufen aus Cover

Was drin ist? Und ob es so ist wie „Jubiläumsbecher in der Busspur“? Eins nach dem anderen. Das Buch ist randvoll mit Geschichten, die bei laufen-mit-frauschmitt.de und anderswo erschienen sind. Aber nicht nur das: Es hat einen brandneuen Teil, den es noch nirgendwo gab und der nirgendwo anders zu lesen ist. Dabei handelt es sich um ein Läufer-Glossar – 66 Begriffe rund ums Laufen in einer ganz eigenen Definition. Die üblichen sexy Begriffe wie „Überpronation“, „Lauf ABC“ oder „Adduktoren“ haben mich dabei wenig interessiert. Viel wichtiger war mir die aussagekräftige Durchleuchtung von Begriffen wie „Dixihäuschen“, „Kompressionsstrümpfe“ oder „Wald“.

Das leitet mich auch gleich zur zweiten Frage. Eine Fortsetzung vom „Jubiläumsbecher“ wollte ich nicht machen. So gibt es im neuen Buch weniger Laufberichte, dafür mehr kolumnenartige Texte. Manchmal sind sie komisch und fröhlich, manchmal eher ernst. So wie ich bin, wie wir alle sind. Es geht ums Laufen durch die Jahreszeiten und überhaupt durch die Zeit. Ums Laufen mit und ohne Startschuss, um das Unspektakuläre, Alltägliche und doch im besten Sinne Merkwürdige und Bemerkenswerte.

So. Nächste Frage? Aha. Warum da Hühner drauf sind. Antwort: Weil es mir gefällt. Weil ich Hühner mag. Und weil sie da so zauberhaft nebeneinander her laufen – wie hätte ich je schönere Modells finden können? Nochwas? Achso, natürlich, der Verlag. Das Buch ist wie „Jubiläumsbecher in der Busspur“ bei Books on demand erschienen, ein sogenannter Self-Publishing Dienstleister. Das bedeutet, dass ich das Buch selbst erstelle und BoD druckt es für mich nach Bedarf und sorgt dafür, dass es überall bestellt werden kann, zum Beispiel in Online-Buchhandlungen, aber auch in der Buchhandlung eures Vertrauens. Nach einer ersten Anlaufphase sind immer Bücher im Großhandel vorrätig, es dauert also genauso lange wie üblich. Da das Buch jetzt aber noch ganz frisch ist, braucht es manchmal ein bisschen. Amazon behauptet zum Beispiel derzeit, dass das Buch nicht verfügbar ist. Stimmt aber nicht, wie man anderswo sehen kann. Ich habe schon beim letzten Buch bemerkt, das Amazon eine Diva sein kann, die immer ein bisschen unberechenbar bleibt. Hier hilft nur Geduld.

Warum ich BoD gewählt habe und nicht bei Verlagen auf der Matte stand? Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Ich genieße die Freiheit, Klohäuschen oder Hühner auf den Titel zu packen. Alles selbst zu bestimmen. Laufen mit Frauschmitt hieß für mich immer Freiheit. Wer wie ich beruflich schreibt, weiß was ich meine. Soviel Zeit und Liebe (und auch Geld) in ein Projekt zu stecken, das wirtschaftlich keinen Nutzen hat, ergibt nur Sinn, wenn man dafür tun kann, was man will. Das heißt nicht, dass man nicht versucht, es in der größtmöglichen Qualität zu bewerkstelligen. Aber eben ohne, dass jemand sagt: „Ihr Buch heißt ‚Jubiläumsbecher in der Busspur’? Das ändern wir. Das kauft ja kein Mensch. Es heißt jetzt ‚Laufen – Lebensfreude pur’. Klingt doch fast gleich, oder?“

Dieter Baumann: Lebensläufer, Komödiant und Buchhalter. Foto: R. Daab

vlnr: Dieter Baumann (Lebensläufer, Komödiant und Buchhalter), Heidi Schmitt (Autorin und Honigkuchenpferd), Jost Wiebelhaus (Frankfurter Laufshop-Chef) Foto: R. Daab

 

Hm? Ach, das Vorwort! Von Dieter Baumann! Das ist eine große Freude. Ich schätze an ihm seit jeher besonders zwei Dinge: Seine Art, Begeisterung fürs Laufen zu transportieren und sein Humor. Beides ist nicht selbstverständlich für jemanden, der gleichzeitig mental bärenstark ist. Dass er das sein muss, beweisen nicht nur seine Laufkarriere mit dem Olympiasieg als Höhepunkt, sondern auch die Tatsache, dass er mit erhobenem Kopf aus einem Riesenschlamassel wieder herausgekommen ist, der sich Zahnpasta-Affäre nennt. Und der so ziemlich alles hätte ruinieren können, was vorher Dieter Baumann war. Das klappte aber nicht, Baumann ist zäh wie eine alte Schuhsohle. Danach hat er bei den Europameisterschaften 2002 allen gezeigt, dass er’s noch drauf hat. Allerdings hat er ein Marathon-Debüt auch furios verkackt. Er hat ihn weggesteckt, den Misserfolg und den Spott und er konnte ziemlich locker in den Freizeitläufer-Status wechseln. Um das hinzukriegen, muss man ein beeindruckendes „Mentales“ haben. Humor hilft dabei sicher, das kann man daraus lernen, wenn man’s nicht schon hat.

Und weil er heute als Komödiant unterwegs ist (was mir nahe liegt) und obendrein auch noch Hühner mag (was ich nicht wusste), war er so reizend, ein Vorwort für das neue Büchel zu verfassen. Baumann wäre natürlich nicht Baumann, wenn er daraus nicht gleich auch ein Plädoyer fürs unbeschwerte Laufen gemacht hätte. Und damit sind wir uns dann endgültig einig. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass er das Buch eröffnet und begleitet und fühle mich überaus geehrt.

Was noch? Ja, ein E-Book kommt. In den nächsten Tagen. Bleiben eigentlich nur noch drei Dinge zu erzählen. Books on demand hat, neben der vielen Arbeit, die man in die Erstellung des Buches steckt, einen weiteren Nachteil: Kein Mensch wirbt für das Buch. Niemand hilft beim Trommeln und Vertreiben, das muss man schön selber machen. Das ist natürlich ziemlich schrecklich, ich will ja niemandem auf den Keks gehen, in dem ich dauernd mit dem Buch wedle. Aber natürlich wünsche ich mir Leser, viele sogar. Deshalb meine Riesenbitte: Wenn es euch in die Finger kommt und es gefällt euch, dann hinterlasst doch bitte eine Rezension bei Amazon. Es ist nun mal die Plattform, auf der sich Menschen über Bücher informieren. Man muss das Buch nicht zwangsläufig dort gekauft haben, um es zu rezensieren. Mir würde es jedenfalls helfen, wenn noch jemand anders außer mir findet, dass es ein prima Buch ist. Sagt es im Fall des Falles bitte weiter.

Vorrätig ist das druckfrische Teilchen in Frankfurt im Frankfurt Laufshop und wie gesagt, man kann’s einfach ordern. Ich bin gespannt, wie es euch gefällt!

 

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  1. […] mit meiner Familie auf den Heimweg gemacht und zu Hause zum Trost in Frau Schmitts Buch „Komm, wir laufen aus“ geschmökert. Und gedacht, bald, ganz bald kann ich auch wieder laufen, denn eigentlich tut das […]

  2. […] Und um solche, das Laufen allgemein und natürlich um Kuchen geht es in ihrem neuen Buch (Komm, wir laufen aus). Unterhaltsam, amüsant und selbstironisch geschrieben, macht es Lust aufs Weiterlesen – und […]

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