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Das mach ich mit Links 03-2013

Mi, Apr 3, 2013

Schnipsel

Das mach ich mit Links 03-2013

Mein persönlicher Rückblick auf den Laufmonat im Netz ist ein ganz schönes Durcheinander. Aber ein Spannendes, wie ich finde.

Aus dem Pub zu den Olympischen Spielen.

Der britische Dokumentarfilmer Alex Vero war ein leidenschaftlicher, übergewichtiger Pubgänger und Nichtsportler als er beschloss: Ich qualifiziere mich im Marathonlaufen für die Olympischen Spiele in Peking. Das klingt behämmert, aber es gibt wohl Menschen, die ihr Leben nicht im gewöhnlichen Rahmen ändern können, sondern nur mit einem großen Paukenschlag. Vero macht aus seinem Vorhaben ein Filmprojekt mit großartigen Bildern. Die Entwicklung vom Couch-Potato zum Eliteathleten ist unglaublich und faszinierend. Im März stellte Vero den ersten Teil der Doku „Running to the limits“, die auch als DVD erhältlich ist, bei YouTube online. Der zweite Teil kommt dann im nächsten Monat. Großes Läuferkino.


 

Paula läuft die Zeit davon.

39 Jahre ist sie jetzt alt. Noch immer hält sie die Weltbestzeit im Marathon. Doch das hohe Niveau hat längst seinen Preis gefordert. Paula Radcliffe leidet noch immer bzw. immer wieder unter Verletzungen. In einem BBC-Interview gibt sie sich jetzt wenig zuversichtlich in Bezug auf ein Wettkampf-Comeback.
 

Macht immer wieder still: Das Team Hoyt.

Jeder Triathlet kennt das Team Hoyt. Vater und Sohn haben zusammen an über 1.000 Sportveranstaltungen teilgenommen, darunter 252 Triathlons und 70 Marathons. Die Besonderheit: Rick, der Sohn, ist schwer körperlich behindert und muss im Rollstuhl gefahren, oder beim Schwimmen im Schlauchboot gezogen werden. Die beiden sind längst eine Legende und da sie Amerikaner sind, gibt es über sie unzählige kitschige „Du kannst alles schaffen, wenn Du nur willst“-Filme. Jetzt erschien ein anderer. Emotional ist er auch, das bleibt bei den beiden nicht aus. Aber er ist schön gedreht und überaus sehenswert. Schon der Titel der Filmreihe, in der er erschienen ist, zeigt seine Qualität: „Every Runner has a reason“


 

Dieter mit Sendungsbewusstsein.

Die Kolumnen von Dieter Baumann sind manchmal fröhlich, manchmal spannend, manchmal och, no ja. Bei einer der letzten musste ich aber doch sehr lachen. Sie trifft den Nerv des kältegeplagten Läufers, der auch mal wieder beachtet werden will. Ich konnte ihm gut nachfühlen. „Sendet mich!“  Recht hat er, der Dieter.

 

So schön kann Werbung sein.

Werbespots sind oft alles andere als ein Vergnügen. Ascis hat es geschafft, ein Postivbeispiel vorzulegen, was vollkommen unaufdringlich ist und Läufern Spaß macht. Den nachfolgenden Film gibt es auch in deutscher Übersetzung, aber ich mochte die Originalstimme deutlich lieber.

 

Kampf dem guten Geschmack.

Schwarz. Immer nur schwarz. Alle Laufhosen sind schwarz. Die Beine sehen schlank aus und man kann jede Oberteilfarbe dazu tragen. Furchtbar. So etwa muss Bethann Powers vor ein paar Jahren gedacht haben. Und dann schritt sie zur Tat: Sie nähte sich „Funky Running Gear“ selbst. Und weil die Hosen so unfassbar scheußlich waren, dass alle, die jemanden kannten, den sie nicht leiden konnten, auch eine haben wollten, um sie ihm zu schenken, wurde aus „Running funky“ eine Erfolgsgeschichte. Ihr bekommt dort Klamotten, die euch nicht einmal in euren kühnsten Träumen erscheinen. Soviel konsequent schlechter Geschmack ist schon wieder toll. Testurteil: rattenscharf. Nein, ich besitze noch keine Augenkiller-Hose. Aber wer weiß? Running Funky ist übrigens auch auf Facebook.

Bild 24

Darmstadt-Marathon adé.

Erst fünf Jahre ist der Darmstadt-Marathon alt, doch nun ist es fraglich, ob er jemals wieder stattfinden kann. Die diesjährige Auflage jedenfalls wurde nun abgesagt. Die Begründung lässt aufmerken: Die immer höheren Genehmigungsgebühren der Stadt sprengen den Rahmen des Veranstalters. Zusätzlich ließ sich in der wirtschaftlich durchaus potenten Region kein Hauptsponsor mehr finden. Vielleicht ein kleiner Fingerzeig in Richtung all derjenigen, die über zu hohe Startgebühren jammern. Wie schwer es ist, eine Großveranstaltung zu stemmen, ist an diesem Beispiel jedenfalls abzulesen.

 

Und noch eine Absage.

Laufveranstaltungen haben eine große vereinigende Kraft – sie bringen Menschen zusammen, die ein gemeinsames Ziel haben, ganz gleich welcher Religion, welchem gesellschaftlichen Stand und welchem Geschlecht sie angehören. Es hat eine große symbolische Bedeutung, wenn in Gebieten der Welt, in denen keine Ruhe einkehren will, ein Marathon stattfinden kann. Dreimal war das bereits im Gaza-Streifen möglich. Doch jetzt hat die radikalislamische Hamas behördlich verfügt, dass keine Frauen mehr beim Lauf zugelassen sein sollen. Die Vereinten Nationen, die Ausrichter des Laufs sind, haben daraufhin beschlossen, dass ein solcher Marathon nicht mit den Grundrechten vereinbar ist und haben den Lauf wenige Wochen vor dem Start abgesagt. Im nachfolgenden Video sieht man Bilder aus dem Vorjahr und ahnt, was eine solche Veranstaltung für das Gebiet bedeutet – ein Hauch Normalität im Wahnsinn. Das Statement des Ministers am Ende kann nur fassungslos machen.

2Antworten um “Das mach ich mit Links 03-2013”

  1. Bea Says:

    Hallo,
    ich hab vor Kurzem deine Seite entdeckt und bin so begeistert, dass ich erstmal so gut wie alle Artikel nachgelesen habe. So viel wie ich mit Laufen anfangen kann, so wenig mit den allermeisten Laufblogs. Du hebst dich da sehr positiv ab.
    Die Lauflinks sind bisher meine liebste Rubrik. Ich hoffe, du führst sie weiter?
    Viele Grüße

  2. admin Says:

    Bea, Du ahnst nicht, wie froh mich das macht, was Du schreibst! Die Lauflinks sind in den letzten Wochen unter die Räder gekommen, weil sie einfach zeitintensiver sind und ich gerade etwas unter Wasser bin. Gleichzeitig werden sie verhältnismäßig wenig angeklickt, ich hatte schon Zweifel, ob ich sie fortführen soll, ich dachte, das Interesse daran wird nicht so groß sein. Es freut mich, dass sie Dir gefallen und ich werde mich bemühen, die Rubrik wieder aufzugreifen. Danke und viele Grüße!


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