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Niemand läuft wie ich.

Di, Feb 11, 2014

Schnipsel

Niemand läuft wie ich.

Ich liebe Experten. Während ich von den meisten Dingen nichts, von vielen einen Hauch und von wenigen ein bisschen verstehe, wissen Experten alles. Zumindest auf ihrem Gebiet. Deshalb war ich sehr interessiert, als Runner’s World und Brooks anlässlich der ISPO 2014 zu einem Laufschuhsymposium luden. Laufschuh-Nerds unter sich, stundenlang. Toll.

Beim Laufschuhsymposium ging es natürlich nicht um Modelle, Marken, Farben oder Formen. Es ging vielmehr ums Eingemachte. Wenn man über Laufschuhe redet, ist das Eingemachte der Läufer – und seine Verletzungen. Als die Minimal-Schuh-Mode ins Rollen kam, war es überall zu lesen: In all den Jahren der modernen Laufschuhentwicklung ist es nicht geglückt, Läuferverletzungen zurückzudrängen. Laufstilanalysen, Pronationsstützen, Dämpfungen – alles für die Katz. Sagen die Minimal-Fans. Ermüdungsbrüche, Achillessehnenentzündungen, Kniebeschwerden – sagen die, die mit Minimal-Schuhen nicht zurecht kommen.

Noch immer quälen sich Laufschuhhersteller mit einer Frage herum: Wenn der Mensch zum Laufen geboren ist – was kaum jemand bestreitet – warum löst es dann so häufig Verletzungen aus? Und wenn „Natural Running“ und Schuhe mit minimaler Sprengung und Dämpfung die Lösung sind, warum weigern sich dann so viele Läuferkörper hartnäckig, damit glücklich zu werden (meiner eingeschlossen)?

Es gibt 45 Marken, die Laufschuhe herstellen, sagt Urs Weber, Equipment-Fachmann der Runner’s World. Im vergangenen Jahr gab es an die 900 neue Laufschuhmodelle (m + w) im Handel. Da bleibt der Läufer mit einem Fragezeichen über dem Kopf zurück.

Da hilft nur eins: Weiterforschen.

Wenn Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann, Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule Köln, Fragen hat, dann erforscht er sie. So auch in diesem Fall. In der Laufschuhfrage an seiner Seite ist Prof. Dr. Joseph Hamill, Direktor des Labors für Biomechanik an der Universität Massachusetts. Ausgangspunkt der Forschungen sind zwei wesentliche Erkenntnisse:

1. Jeder Mensch läuft anders. Vollkommen anders. Es gibt starke Überpronierer mit Beschwerden und solche, die damit verletzungsfrei Bestzeiten laufen.

2. Wenn das Abrollverhalten des Fußes also nicht ursächlich ist für Verletzungen und die größte Zahl der Läuferverletzungen das Knie betrifft, sollte man den Fuß vielleicht mal eine Weile links liegen lassen und sich stattdessen die Bewegungsmuster der Kniegelenke mal genauer ansehen.

Ab jetzt wird es mächtig wissenschaftlich und da ich, wie gesagt, keine Expertin bin, kann ich die Ergebnisse der Forschung sicher nur unzureichend wiedergeben. Ich will aber trotzdem versuchen zu beschreiben, was ich an den Vorträgen besonders spannend fand. Ich vereinfache dabei zwangsläufig.

Es gab nun also eine Studie mit 300 Läufern jeglicher Art und Güte. Von denen wurden alle biomechanische Daten dokumentiert, die relevant sein könnten. Man ließ sie ohne Schuhe auf einem weichen Untergrund laufen, um ihr natürliches Bewegungsmuster zu erkennen. Dabei ließen sich vier verschiedene Cluster bilden, bei denen alle denkbaren Eigenschaften eine Rolle spielten – von der Lauferfahrung, über die Fußform bis zur gemessenen Kraft einzelner Muskeln. Jede dieser vier Läufergruppen reagiert anders auf Laufschuhe. Erkenntnis: Es greift zu kurz, bei der Anpassung von Laufschuhen nur auf die Füße zu schauen. Der ganze Körper macht den Läufer.

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In einer weiteren Studie wurden die Bewegungsmuster der Gelenke, insbesondere die der Kniegelenke beobachtet – ohne Belastung (zum Beispiel, in dem man die Läufer beim Laufen in Gurten leicht anhebt und so ihr Körpergewicht reduziert) und dann in Stufen bis zu 100% des Körpergewichts. Im Fokus steht dabei wiederum, das natürliche Muster der Gelenkbewegung zu erkennen, und zu sehen, wie es sich unter der Belastung des Laufens verändert.

Erkenntnis: Jeder Mensch hat einen ganz eigenen natürlichen Bewegungspfad. Wenn Gelenke nicht belastet werden, bewegen sie sich automatisch so, wie es für sie gut und natürlich ist. Unter Belastung weicht der Bewegungspfad des Gelenks von dieser natürlichen Bewegung ab. Allerdings: Bei manchen Menschen sehr stark, bei anderen kaum. Es gibt also solche Läufer, deren Gelenke sich beim Laufen fast genauso verhalten, als würden sie die Beine in der Luft baumeln lassen. Und solche, deren Gelenke unter der Belastung des Laufens nicht mehr so rotieren und sich beugen, wie es für sie natürlich wäre. Sie verändern ihren natürlichen Bewegungskorridor. Knie verlieren ihre natürliche Stabilität. Dabei versucht der arme Läuferkörper weiter, sich „normal“ zu bewegen, was dazu führt, dass Muskeln und Sehnen mächtig arbeiten und angestrengt sind.

Man nimmt nun an, dass diese Abweichung von der natürlichen Gelenkbewegung das Gelenk einseitig belastet, was Beschwerden und Verletzungen provoziert. Nicht Überpronation wäre also etwa die Ursache für das berühmte Läuferknie, sondern dass es dem Gelenk nicht gelingt, sich unter Belastung „natürlich“ zu bewegen. Natürlich heißt dabei nicht: So wie es eine Lehre vorgibt. Sondern individuell. Denn jedes Gelenk, jeder Mensch hat sein ganz eigenes natürliches Bewegungsmuster. Brooks nennt es „Stride Signature“, der Laufstil als individuelle „Handschrift“.

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Und was heißt das jetzt für den Laufschuh?

Die Erkenntnisse könnten bedeuten, dass vor allem solche Läufer gut mit Minimal-Schuhen zurecht kommen, deren Gelenke sich auch unter Belastung so bewegen wie es ihrem natürlichen Muster entspricht. Kein Schuh „drückt“ sie in eine Richtung, die sie von ihrem natürlichen Bewegungspfad abweichen lässt.

Aber wie können Laufschuhe den „Abweichlern“ helfen? Zu finden sind, glaubt man Brooks und den Forschern, Schuhe, die eine sanfte Führung bedeuten. Keine Korrektur eines vermeintlichen Fehlers, sondern eine Unterstützung, um die ureigene natürliche Bewegung beibehalten zu können. Keine Pronationsstütze, sondern eine Art sanfte Führungsschiene. Eine knifflige Aufgabe.

Die Erkenntnisse bedeuten aber auch, dass die früher üblichen Laufschuhkategorien „Neutral“, „Support“, „Stabil“ endgültig ausgedient haben. Und dass es noch viel mehr darüber zu wissen gibt, welche Komponenten einen Einfluss auf den persönlichen Laufstil haben und wie das geschieht. Selbst ein mehrstündiges Laufschuhsymposium mit leidenschaftlichen Laufschuh-Nerds wirft mindestens ebenso viele Fragen auf, wie es beantwortet.

Was mir grundsätzlich sehr einleuchtet (ganz unwissenschaftlich betrachtet), ist die individuelle Läufersignatur. Wer je bei einem Marathon an der Strecke stand, sieht sofort, wie unterschiedlich die Farben und Formen des Laufens sind. Wäre Zatopek ohne seinen verheerenden Laufstil schneller gewesen? Oder Paula Radcliffe? Gibt es eine reine Lehre des Laufens? Bei meiner Beschäftigung mit dem ChiRunning habe ich festgestellt, wie schwer es ist, eingeübte Bewegungsmuster zu verändern. Bis jetzt ist es mir noch nicht geglückt, herauszufinden, was meine Knie wirklich wollen und wie was für sie „natürlich“ ist. Wenn es möglich wäre, dass ein Experte das bei mir erkennt und mir Schuhe an die Hand gibt, die mich so laufen lassen, wie es mein Körper will, ohne nachzudenken – das wäre in der Tat ein großes Ding.

Titelbild: © gilly – shutterstock.com

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25Antworten um “Niemand läuft wie ich.”

  1. Claudia Says:

    Gute Zusammenfassung, interessant, interessant, vielen Dank dafür.
    Da wäre ich sehr gerne bei gewesen, bei dem Symposium!

  2. Das Pulsmesser Says:

    „Wenn Gelenke nicht belastet werden, bewegen sie sich automatisch so, wie es für sie gut und natürlich ist. “
    Die ganze Theorie basiert auf dieser postulierten Aussage. Wenn sie zuträfe, hätte die Evolution an dieser Stelle versagt. Welches Säugetier reduziert sein Gewicht auf Null, bevor es losläuft?

    In der prognostizierten Zukunft ist eine Laufbandanalyse beim Schuhkauf Vergangenheit. Stattdessen hängen wir in den Seilen …

  3. Frauschmitt Says:

    Liebes Pulsmesser, darüber lässt sich natürlich trefflich diskutieren. Mensch und Tier lassen sich ja nur bedingt vergleichen. Tiere sitzen nicht am Schreibtisch und nicht im Stau. Wir leben ja nun mal schon lange anders als es „natürlich“ ist. Schon möglich, dass das unsere Fähigkeit beeinflusst, mit Laufbelastung umzugehen. Und außerdem muss das Gewicht nicht auf Null reduziert werden.

    Tatsächlich hätte die Laufbandanalyse nicht mehr die Bedeutung von heute. Zumindest nicht die, die wir jetzt oft sehen. Füße filmen, nach Überpronation gucken, fertig.

  4. Brennr.de Says:

    Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Ich hätte da sicher ein paar kritische Fragen gestellt. Die Idee des Laufschuhsymposium finde ich generell ja nicht schlecht, aber dass ein Hersteller (Brooks) mitwirkte, finde ich dagegen nicht so gut. Wenn ich Deinen Bericht lese, dann wirkt das auf mich wie eine geschickt strukturierte Werbeveranstaltung. Ein paar Experten erläutern das Problem und Brooks hat die Lösung.

    Die Aussagen sind schon etwas Marketing-Blabla.
    „Keine Korrektur eines vermeintlichen Fehlers, sondern eine Unterstützung, um die ureigene natürliche Bewegung beibehalten zu können.“
    In meinen Augen ist eine Unterstützung auch eine Form von Korrektur. Aber so klingt es natürlich schöner. Stabilschuh ist out, adaptiver Schuh ist in. Alter Wein in neuen Schläuchen?

    Etwas enttäuscht bin ich von Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann. Ich konnte 2009 an einem Vortrag von ihm zum „Nike Free“-Konzept teilnehmen. Das klang alles absolut logisch und nachvollziehbar. Jetzt wirbt er für den Brooks Transcend. Das sind Unterschiede wie Tag und Nacht! Nike Free leicht und flexibel, der Brooks Transcend sauschwer und bocksteif. Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann meinte damals, dass der Free die verkümmerte Muskulatur fordert. Der Transcend soll nun aber Muskeln und Bänder entlasten. Für mich klingt das nach einem Widerspruch.

    In meinen Augen spielt die Muskulatur eine große Rolle. Sie kann viel korrigieren bzw. kompensieren. Aber das ist ja eigentlich nichts Neues. Als ich 2007 mit dem Laufen begann, benötigte ich einen richtig gestützten Schuh. Ohne hatte ich schnelle Schmerzen an Knie, Waden und Achillessehne. Inzwischen ist meine Muskulatur trainierter und ich benötige nur noch eine leichte Stütze. Auf kurzen Strecken (z.B. 5km-Wettkampf) kann ich sogar Neutralschuhe laufen. Die Gewichtsreduzierung spielt dabei sicher auch eine Rolle. Was spricht also dagegen, dass die Muskulatur nach und nach aufgebaut wird?

    Die Hersteller müssen sich ständig neu erfinden, um auf dem Markt interessant zu bleiben. Daher nun auch dieses „revolutionäre“ Konzept. Wir Läufer sollten jedoch skeptisch bleiben und nicht alles für bare Münze halten.

    PS: Nach einem 15km-Lauf hatte ich mit dem Transcend starke Schmerzen an den Bändern am Knöchel. So viel zum Thema „sanfte Führung“. Für meinen Fuß ist der Schuh zumindest nix.

  5. Frauschmitt Says:

    Hallo Christian,

    vielleicht ein paar Dinge zur Erklärung. Dass Runner’s World so etwas zusammen mit einem Partner macht, der ja nicht nur einfach Schuhe zusammenbastelt, sondern ein enormes Wissen in dem Bereich hat und sich aktuell mit den Erkenntnissen neuer Studien herumschlägt, finde ich vollkommen in Ordnung. Es war keine Werbeveranstaltung und schon gar nicht geschickt im Sinne von versteckt oder intransparent.

    Keineswegs ging es um: „Ein paar Experten erläutern das Problem und Brooks hat die Lösung.“ Vielmehr war gemeint, dass die Erkenntnisse ALLE Hersteller betreffen. Eine Lösung wurde nicht präsentiert, auch nicht in Form des Brooks Transcend. Es wurden deutlich mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben.

    Der Satz, den Du zitiert hast, stammt von mir, nicht von Brooks. Der Unterschied zur Korrektur ist der: Der Korrektur einer Überpronation liegt eine vermeintliche Norm zugrunde, die nicht vom einzelnen Läufer ausgeht, sondern einem übergreifenden Ideal. Die Unterstützung dagegen soll dem Läufer helfen, seinem eigenen, persönlichen Bewegungsmuster leichter zu folgen. Eine Norm, das ideale Abrollverhalten, gibt es dabei nicht.

    Sicher spielt die Muskulatur eine große Rolle. Zwischen dem Nike Free und dem Brooks Transcend liegen in der Tat Welten. Aber das Konzept des Free entstand vor zehn Jahren. Man hat viel gelernt, seit Menschen mit Minimal-Schuhen laufen. Zum Beispiel, dass die einen damit beschwerdefrei laufen können, die anderen nicht. Muskulatur hin oder her. Die Forschung geht weiter und auch Herr Prof. Brüggemann gewinnt neue Erkenntnisse. Es ist nun einmal so, dass die Laufschuhindustrie den Stein der Weisen noch nicht gefunden hat. Man lernt und das ist doch ein sehr spannender Prozess.

    Nun ja, was heißt, skeptisch bleiben und nicht für bare Münze nehmen? Man probiert etwas aus und entweder es ist was für einen oder nicht. Bei guten Laufläden kann man ja einen Schuh wieder zurückgeben, wenn man nicht damit klar kommt. Ich probiere gern mal einen Schuh aus. Ich hab sogar mal einen Newton probiert, weil ich dachte, es wäre eine Idee, mehr auf dem Vorfuß zu laufen. Quark. 🙂 Gleichwohl glaube ich nicht, dass die Schuhe von Newton ein Marketing-Gag sind. Sie glauben eben dran und es gibt Menschen, die lieben die Dinger. Es gibt auch Menschen, die mit einem Free Marathon laufen, was mir ein absolutes Rätsel ist. Da kann man sich auch einen Schwamm unter den Fuß binden. Aber so unterschiedlich sind eben Läuferkörper.

  6. MagicMike2311 Says:

    Was machen dann nur die sogenannten Laufsportspezialisten wie Runners Point und diverse Laufshops? Für uns „erfahrenere“ Läufer ist es ja mittlerweile gut möglich zu unterscheiden, ob uns ein Schuh gut tut oder nicht.
    Auch bin ich nicht sicher, ob wir, z.B. wenn wir heute und morgen schmerzfrei als Fersenläufer laufen, unserem Körper nicht auf lange Sicht eher schaden als nutzen. Sprich: Ob die Schmerzen und Probleme, die wir beim Ausbrechen aus unseren „ungesunden“, „unnatürlichen“ Bewegungsmustern haben sich nicht nur temporär negativ auswirken?
    Leider habe ich auch nur Fragen und keine Antworten und hoffe, für mich selbst den „richtigen“ Weg zu finden.

  7. Brennr.de Says:

    Hallo Heidi,

    wie gesagt, ich war leider nicht dabei. Jedoch könnte mit Sicherheit fast jeder Hersteller enormes Wissen einbringen. Für mich hat es einfach ein „Gschmäckle“, wenn ein Hersteller dabei ist. Meines Wissen hat der Brüggemann auch bei der Entwicklung des Transcend mitgewirkt. So steht es bei der Produktseite von Brooks.

    Zwar stammt der Satz von Dir, aber auch Runner’s World hat dies so beschrieben.
    httpss://www.facebook.com/photo.php?fbid=10153737641075048&set=a.423807225047.367179.329721590047&type=1&stream_ref=10
    Es scheint also eine Kernaussage von Brooks zu sein, die Du vielleicht unbewusst aufgenommen hast.

    Die Läufer, die nicht beschwerdefrei mit einem Natural Running Schuh laufen können, müssen sich nunmal langsam daran gewöhnen. Auf mich wirkt dieses „Stride Signature“ als Lösung für all diejenigen, die keine Lust zu warten haben. Es hilft, greift aber nicht ein. Ja was macht es denn nun? Wenn es nicht eingreift, dann kann ich auch einen Neutralschuh laufen. Ah nee, die haben ja keine „Guide Rails“, die den Fuß stabilisieren, aber nicht stützen. Aber für diese, platt gesagt, hochgezogene Mittelsohle 170 EUR blechen? Dafür fehlt mir mein Verständnis. Der Nike LunarGlide 5 ist genauso komfortabel, hat eine dynamische Stütze (greift nur, wenn benötigt) und wiegt in meiner Größe ganze 62g(!) weniger.

    Skeptisch im Laden ausprobieren und nicht blind alles glauben. Das meinte ich damit. Ich kann daher nur davon abraten, ein ganz neues Modell online zu kaufen. Bei vertrauten Modellen kann das in den meisten Fällen funktionieren, da diese sich nur oft nur geringfügig ändern. Aber ein unbekanntes Modell nur auf Basis einer vielversprechenden, nach eierlegenden Wollmilchsau klingenden Produktbeschreibung? Nein, besser nicht.

    Ok, meine Kritik zielt vielleicht zu sehr auf den Transcend ab, aber für mich stehen dieser Vortrag und der Schuh in enger Verbindung. Nach dem großen Werbeaufwand, der wirklich beeindruckend und kreativ war, bin ich von dem Schuh doch recht enttäuscht. Schwer und steif, das soll die Zukunft sein? Dass auf der Außensohle im Vorfußbereich noch „flextra“ steht, kann nicht wirklich ernst gemeint sein. Und 430g bei US14 sind übel, dabeifliegt der Schuh in der Werbung in den Wolken.

    Laufschuhe verbessern sich von Jahr zu Jahr. Keine Frage. Doch viele neue Techniken sind einfach nur verkaufsfördernd und haben meines Erachtens nur selten einen tatsächlichen Nutzen. Ich freue mich dennoch auf neue Innovationen, bleibe aber weiterhin skeptisch, denn an die eierlegende Wollmilchsau glaube ich nicht. Dafür sind wir Läufer alle zu verschieden. 🙂

  8. bernd Says:

    Tach,

    in meinem Schuhschrank stehen Minimal-Schuhe von Brooks (Pureconnetc) und Merrell neben Newton bis zu Asics Gel Volt33, Noosa Tri, GT-2000, DS-Trainer, Mizuno Wave Rider und Evo Cursoris, Evo Levitas, Lunge c-dur etc. einträchtig nebeneinander und werden in (fast) gleichem Umfang abgenutzt.

    Welche Schuhe ich benutze, richtet sich nach der Strecke, dem Untergrund, dem Wetter, der Tageszeit, meiner Tagesform und – nicht zuletzt – der Farbe des Laufshirts …

    Man kann aus dem Thema Laufschuhe eine Wissenschaft machen, muss es aber nicht, vor allem nicht als Läufer. Ich sehe es pragmatisch: ich probiere einen Schuh auf der Strecke und wenn er mir nach 100 km immer noch nicht zusagt, geht er zurück.

    Mit laufenden Grüßen Bernd

  9. Brennr.de Says:

    @Bernd: Genau so (die Wahl des Schuhs) mache ich das auch. 🙂

  10. Frauschmitt Says:

    Hallo Christian,
    ich pflege keine Aussagen unbewusst aufzunehmen. 🙂 Ich hab ja nur das wiedergegeben, was die Vorträge gesagt haben. Wer unbekannte Schuhe online kauft, dem ist nicht zu helfen. Das gilt aber immer und grundsätzlich. Es stimmt, der Transcend ist viel Schuh. Als steif empfinde ich ihn aber nicht und bis jetzt lauf ich ganz gern mit ihm. Vorrangig stört mich nur, dass das Mesh nicht gut ventiliert, man kriegt mords warme Füße. Ob die Schuhe im Sinne der Wissenschaft Nutzen bringen, kann ich nicht sagen. Ich weiß noch nicht mal, ob sie gut für mich sind. Aber ich bin sicher, dass weder Brooks noch einer der anderen seriösen Hersteller heute neue Schuhmodelle baut und dabei überlegt, welches nutzlose Marketing-Gimmick sie haben könnten. In der Läuferszene kann man nur top bleiben, wenn man ordentliche Schuhe baut, mit denen viele Läufer gern und in der Mehrzahl beschwerdefrei laufen. Etwas anderes wollen weder Hersteller noch Händler noch Läufer.

    Ach so und das noch: Ich werde mich aller Voraussicht nach NICHT an Minimal-Schuhe für Strecken über 6 km gewöhnen. Sie machen mir ernste Probleme, die ich sonst nicht habe. Probleme, mit denen ich sehr schnell überhaupt nicht mehr laufen kann. Das KANN nicht Sinn der Übung sein.

  11. bernd Says:

    Hallo

    „Wer unbekannte Schuhe online kauft, dem ist nicht zu helfen. Das gilt aber immer und grundsätzlich.“

    Warum ? Ich mache das regelmäßig so. Meistens im Sale bei ausgewählten Internethändlern und habe dabei noch nie negative Erfahrungen gemacht. Die Auswahl ist von keinem Schuhladen zu toppen. In Schuhläden Laufschuhe zu probieren bringt imo gar nix. Dafür ist die Zeit zu kurz. Dass ich überproniere, muss mir kein Verkäufer noch mal bestätigen. Laufbandanalyse ist imo überflüssig. Kein Laufbahn kann die verschiedenen Untergründe simulieren und ich kenne keinen Läufer, der auf jedem Untergrund immer denselben Laufstil pflegt.

    Also lasse ich sie kommen, probiere sie ein bis zwei Wochen unter realistischen Bedingungen aus und schicke sie zurück, wenn´s nicht „läuft“. Damit hatte ich noch keine Probleme. Fast alle Händler bieten das an. Es gibt doch nix feineres, als solche Schuhe zu Hause zu testen.

    Zu dem Thema nochmal: auch diese Veranstaltung scheint suggerieren zu wollen, es gäbe so etwas wie einen Schuh für alle. Das ist natürlich Unsinn, auch wenn der jetzt einen anderen Namen hat – Zitat: „Super BioMoGo BROOKS DNA sorgt für die ultimative Dämpfung, externe Fersenkappen von Pebax, Double Omega Flex Grooves – die Liste der Technik hört nicht auf.“ Schauderhaft …

    Es gibt, nach meiner Erfahrung, nicht einmal nur einen Laufschuh für einen Läufer. Ich wähle meinem Schuh je nach Untergrund, Strecke, Geschwindigkeit, Wetter etc.

    Viele Grüße Bernd

  12. Frauschmitt Says:

    Hallo Bernd,
    naja, ich denke schon, dass man im Laden einen ersten wichtigen Eindruck für die Passform und das Laufgefühl bekommt. Manche Schuhe fühlen sich schon am Fuß so komisch an, da brauche ich gar nicht erst loslaufen. Außerdem ist es natürlich wieder eine „strategische“ Entscheidung, bei wem man kauft. Gerade weil sie die Auswahl von Internethändlern nicht vorhalten können, brauchen gute Einzelhändler mit Beratung Unterstützung. Laufschuhe im Netz zu kaufen ist nur für wenige eine gute Lösung. Die Beratung dagegen brauchen viele. Aber wie soll der Händler auf Dauer überleben, wenn alle im Netz kaufen?
    Dass es einen Schuh für alle gibt, wurde auf der Veranstaltung nicht suggeriert. Ganz im Gegenteil. Die Schuhauswahl soll in der Vision bedarfsgerechter und nicht kleiner werden. Die technischen Abkürzungen finde ich auch doof, das BioMoGo Zeugs und DNA gibt’s aber schon lang. So ist das eben nun mal bei Nerds, es sind technische Sachen, auf die ist man stolz und natürlich versucht man sich von den anderen abzuheben. Ist doch klar. Ist bei jedem Ding so, hinter dem Technik steckt. Bei der Beschreibung von TV-Geräten versteh ich inzwischen kein Wort mehr.

  13. MagicMike2311 Says:

    Hallo zusammen,

    ich kann hier die Hersteller- und Modelldiskussion nicht verstehen. Gerade ein erfahrener Läufer wie Christian sollte wissen, dass es nicht DEN Schuh für alle gibt.
    Nur weil ich im hochgelobten Speedcross von Salomon nicht laufen kann ist das doch kein schlechter Schuh! Genauso verhält es sich mit dem Transcend und allen anderen Modellen aller namhaften Hersteller.
    Betrachten wir auch mal die adidas Boost Kampagne. Auch hier versucht ein Hersteller zu suggerieren, er habe das Rad neu erfunden. Hier fällt allerdings die Kritik von Herrn Brenner sehr viel milder und diplomatischer aus. Ein Schelm, der Böses dabei denkt 😉
    Mir wird es jedenfalls langweilig und unglaubwürdig, wenn jemand mittlerweile notorisch auf einem Hersteller rumhackt, nur weil ER mit dessen Schuhen nicht laufen kann.

    Und noch einmal vielen Dank Heidi für die vorurteils- und wertungsfreie Zusammenfassung eines sicherlich hochinteressanten Symposiums. Geradezu genial finde ich schon den Titel deines Posts 🙂

  14. bernd Says:

    Hallo Heidi,

    vielleicht bin ich ja auch nur voreingenommen, aber ich habe, leider mehrfach, schon schlechte Erfahrungen mit der „Beratung“ in Laufschuhläden gemacht. Ausserdem denke ich, nach rund dreißig Jahren Lauferfahrung – und ich schätze, es gibt kaum einen Hersteller, den ich im Laufe dieser Zeit noch nicht unter den Füßen hatte – bin ich groß genug um zu wissen, was ich brauche und was nicht. Und mit der Zeit wird es immer weniger, was ich brauche (Schlaf, Essen und andere unwichtigen Dinge …).

    Aber ich gebe dir vollkommen recht: zu Beginn der Karriere als Läufer sollte man sich schon kompetenten Rat einholen; das sage ich auch immer meinen Laufanfängern. Da ist mit dem Bestellen über das Internet die Frustration und möglicherweise Schlimmeres garantiert.

    Wer weiss, noch ist das SciFi aber vll gibt es bald schon Schuhe, die sich dem Laufverhalten des Nutzers, dem Untergrund und anderen Faktoren von selbst anpassen.

    Viele Grüße Bernd

    BTW: Danke für deine immer lustigen und auch sehr informativen Blogs; sie bereiten mir sehr viel Freude.

  15. Brennr.de Says:

    @MagicMike2311: ICH weiß, dass es nicht den einen Schuh für alle gibt. Aber wenn ich mir die Produktbeschreibung des Herstellers anschaue, dann wird mir etwas anderes suggeriert.
    Natürlich weiß ich auch, dass ein Schuh, mit dem ich persönlich nicht klarkomme, für einen anderen Läufer perfekt sein kann. Das ist sicher auch beim Transcend der Fall. Doch es geht mir hier um etwas anderes. Der Schuh ist verdammt schwer und steif. Davon bin ich enttäuscht.
    Meine Kritik zum Adidas Energy Boost ist milder ausgefallen. Das stimmt. Aber warum? Das Tamtam im Vorfeld war ebenfalls groß, doch ich hatte dann auch etwas Neues an den Füßen. Die Passform und das Laufgefühl kannte ich bis dato so noch nicht. Er ist keine Revolution, aber ein guter Wurf. Und er ist in meiner Größe 90 Gramm leichter im Vergleich zum Transcend. Das sind Welten!
    Wenn Du jetzt denkst, ich hacke auf Brooks herum und ich kann generell mit deren Schuhen nicht laufen, dann täuschst Du Dich gewaltig. Ich bin ein großer Fan des Racer ST5 und des Ravenna. Keine Ahnung, wie Du auf die Idee kommst, ich hätte prinzipiell etwas gegen Brooks. Dass Du mir unterstellst, ich würde Adidas nicht neutral bewerten, finde ich unbegründet und unverschämt. Hier verweise ich gerne auf folgenden Blogeintrag: https://www.brennr.de/2012/11/09/kupfert-adidas-ab/
    PS: Wertungsfreie Artikel langweilen mich eigentlich, da mich immer die persönliche Meinung des Autors interessiert. Heidi bringt sie zwar geschickt zum Teil mit ein, allerdings ohne wertend zu sein. In diesem Fall finde ich das etwas schade. Aber in Ihren Kommentar-Antworten kann man da schon mehr erkennen.

    @Heidi: Bezüglich des „nutzlosen Marketing_Gimmicks“ bin etwas anderer Meinung. Ich glaube sehr wohl, dass da das Rad zum Teil neu erfunden und als superduper präsentiert wird, nur um eine „neue“ Funktion mehr auflisten zu können. Sicher muss der Schuh letztendlich gut sein, um am Markt bestehen zu können. Aber würden die Hersteller auf toll klingende Bezeichnungen verzichten, bekämen sie ihre Schuhe im Vergleich zur Konkurrenz sicher schwieriger verkauft. Ich finde das nicht verwerflich, aber als Laufschuhsuchender sollte man sich von sowas nicht blenden lassen im Sinne von „Oh, der hat eine neue Funktion. Der muss super sein (auch wenn er mir nicht so recht passt).“. Letztendlich verbergen sich hinter den futuristisch klingenden Begriffen oft nur stinknormale Flexkerben. 😉

  16. Volker Says:

    Liebe Frau Schmitt,

    ein sehr interessanter Betrag.

    Der Mensch ist zum Laufen geboren. Trotzdem verletzt er sich immer wieder dabei. Beides ist Tatsache. Das man die Ursache dafür bislang in den Füßen und dementsprechened in den Schuhen gesucht hat, ist naheliegend und wohl auch der richtige Ansatz. Das Problem jetzt eine Etage höher, also bei den Knien, aufzuhängen, ändert nichts an der Tatsache das der Mensch zum Laufen geboren ist und sich immer wieder verletzt.

    Im Gegenteil,hier korrigierend einzugreifen ist erheblich schwieriger. Der Ansatz, den unbelasteten Bewegungsablauf als den optimalen dazustellen, ist mir etwas suspekt. An der Verletzungshäufigkeit wird sich auch mit dieser neuen Sichtweise nichts ändern.

    Eine Hauptverletzungsursache sitzt meiner Meinung nach in der obersten Etage, im Kopf. Übertriebener Ehrgeiz, zu viel zu schnell, ist sicher eine der Hauptursachen für Laufbeschwerden. Ich schließe mich da nicht aus. Ich will das aber auch nicht verallgemeinern. Manche haben die genetische Veranlagung mit stabilen Bändern, Sehnen und Knochen gesegnet zu sein und bleiben nahezu immer verletzungsfrei und andere sind da nicht so glücklich dran.

    Und so wie die Laufschuhhersteller auf Ewig forschen werden, die optimalen Schuhe zu entwickeln, bleibt es auch für jeden einzelnen Läufer die große und vielleicht auch ewige Aufgabe zu forschen, was bei ihm geht, was er sich zumuten kann und wo seine Grenzen sind.

    „Niemand läuft wie ich“ Das ist des Pudels Kern, das sollte jeder für sich auch gelten lassen.

    Grüße aus dem hohen Norden
    Volker

  17. claudia Says:

    genau so ist es, niemand läuft wie ich, wunderbarer titel, trefflicher geht es nimmer …
    denn man kann die ganze diskussion noch erweitern um sehr schmale oder sehr breite füße, die beiweitem nicht jeder hersteller bedienen kann oder modelle für füße, die schnell überhitzen und viel luft brauchen.
    ich hab meine marke gefunden nach einigen jahren lauferfahrungen, weil extrem schmale füße, die gerne überhitzen: da ist die auswahl nicht üppig, aber der hersteller mit den berühmten drei streifen bietet da tatsache ein modell, was passt und luftig ist und ich bin sicher nicht auf werbeslogans hineingefallen, sondern habe viele jahre verschiedene modelle getestet.
    laufe gerne barfuß am strand (wegen der blasengefahr gut abgeklebt), gerne auch die HM distanz (wunderschöne strecke vom surferstrand zingst zum zeltplatz prerow und retour), das geht auch spontan ohne lange vorbereitung, und wenn man es mehrmals schafft im jahr, irgendwo im Ostseesand barfuß laufen zu können, dann ziepen die Waden auch nicht mehr so sehr wegen der temporären umstellung auf vorfuß.
    will sagen, man findet seinen schuh und seinen laufstil, und wenn man kann, auch den ausgleich zwischen mal barfuß und beschuht … yoga und pilates machen übrigens die fußmuskeln schön stark, denn barfuß gleichgewichtsübungen auf einer dicken matte trainieren ne menge wichtiger innerer muskelzonen für den langläufer.
    wie immer schönste laufgrüße aus berlin, sehr sonnig und frühlingshaft!!!
    claudia

  18. claudia Says:

    sorry ich vergaß zu erwähnen, dass ich lange zeit schuhe brauchte, die meinem nach-innen- knicken gegensteuerten, das hat sich mittlerweile gelegt und ich laufe normalschuhe. woran das nun wiederum liegt, kann ich als laie nur vermuten, evtl bewusstes laufen, barfußtrainings und stabilitätsübungen? und wahrscheinlich klappt das auch nicht bei jedem … denn jeder läuft anders J

  19. Wiesel Says:

    Hallo zusammen,

    finde den Artikel und auch die Diskussion interessant und habe das direkt mal auf meiner Facebookseite verlinkt 🙂

    Ein paar Dinge fallen mir dazu noch ein:

    @ Christian frag zu deiner Aussage „Der Nike LunarGlide 5 …, hat eine dynamische Stütze (greift nur, wenn benötigt)“ mal einen Supinierer. Diese Aussage kommt auch vom Hersteller selbst und wird gerne verwendet um eine breite Zielgruppe anzusprechen. Beim Nike Lunarglide greift die Stütze meiner Meinung nach (fast) immer. Ja und Marketing-Blabla gibt es doch überall, bei jedem Hersteller und v. a. bei den größeren weil dort das Budget dafür auch da ist. Unkritisch alles übernehmen und danach handeln liegt doch dann wieder in der Hand jedes Einzelnen. Niemand wird dazu gewungen.

    Zum Brooks Transcend und zu den vielen anderen Innovationen fällt mir v. a. eines ein: Es gibt für jeden Schuh einen passenden Läufer. Abgsehen davon will nicht jeder mit Natural Running Schuhen v. a. in Extremausprägung laufen und nicht jeder kann damit laufen. Die Mehrzahl läuft nicht damit sonst würde sich der Markt für diese Schuhe anders entwickeln. Sicher könnten mit den gemäßigten Varianten mehr Läufer laufen als damit aktuell unterwegs sind aber viele wollen einfach ihre Runde laufen und fertig und sich nicht pausenlos Gedanken um ihre Schuhe machen. In meinem neusten Artikel zum Thema Laufschuhtrends für HW 2014 habe ich das auch ausführlich beschrieben. Für die die es interessiert zu finden unter https://www.laufschuhkauf.de/2014/02/laufschuh-messe-neuheiten-fuer-hw-2014/

    @ Volker Deine Aussage „Eine Hauptverletzungsursache sitzt meiner Meinung nach in der obersten Etage, im Kopf.“ trifft es auch ziemlich gut. Oft ist es weniger der Schuh (einen einigermaßen passenden mal vorausgesetzt) der zu Verletzungen führt sondern einfach das „schlechte“ Training, das fehlende Körpergefühl, das Überhören und Übergehen von Schmerzen und Verletzungen usw.

    …. und eine gut ausgeprägte Muskulatur hat noch nie geschadet (auch wenn ich diese nicht habe).

    Mit laufenden Grüßen Wiesel

  20. Brennr.de Says:

    @ Wiesel: Der LunarGlide 5 ist für Supinierer sicher nichts. Dennoch empfinde ich dessen Stütze als angenehm und und nicht permanent spürbar. Dass er von Runner’s World bei der Wahl des Laufschuhs des Jahres als Bewegungskontrollschuh eingestuft wurde, ist ein Witz.
    Das Marketing-Blabla gehört zum Geschäft dazu, das ist ok. Doch manchmal wird ein wenig übertrieben. Es wird von Revolution gesprochen und am Ende ist es doch nur ein durchschnittlicher Laufschuh.
    Wie gesagt, der Transcend ist für meine Füße nichts. Aber das schließt nicht aus, dass er für andere Füße geeignet ist. Und ja, nicht jeder möchte bzw. kann den Natural Running Trend mitgehen. Dennoch, der Transcend ist meines Erachtens zu schwer und zu steif, ganz gleich für welche Füße oder Laufschuhkategorie.

  21. Wiesel Says:

    Ja die Einordnung hat mich auch erstaunt. Das ist so ähnlich als würde man einen Asics Gel Piranha (= einer der leichtesten, neutralen Wettkampfschuhe am Markt) als Cushionschuh einstufen 🙂

    Die Frage ist ja immer was kann z. B. an einer neuen Zwischensohle schon revolutionär sein ….. Da muss die Messlatte schon tief liegen 🙂 Aber ja das ist Marketing: Gib einer simplen Sache einen tollen Namen und preise es entsprechend an.

    Mit laufenden Grüßen Wiesel

  22. M4rkus Says:

    Hallo,

    wie schon zig Male geschrieben wurde…der Mensch ist zum laufen geboren und nicht zum Radfahren oder Auofahren oder sonstwas, das ist mal Fakt. Gneauso ist es Fakt, das die heutige Lebensweise und Industrialisierung uns krank macht. Wenn dann jemand einfachmal in irgendwelchen Schuhen mit seiner verkümmerten Fuß und Beinmuskulatur losläuft, wird da nicht viel anderes als Verletzungen bei rumkommen. So ist das nunmal.

    Zum laufen gehören neutrale Schuhe mit möglichst kleiner Sprengung. Dämpfung muß auch sein, gerade für Laufanfänger ist sie wichtig. Allerdings sind die Dämpfungsysteme auch recht unterschiedlich. Meiner Erfahrung nach sind Schuhe die eine Sohle aus einem durchgängigen Stück Material haben, von den Dämpfungs und Laufeigenschaften die besten. Desweiteren gehört noch viel mehr dazu wie Aufbau der Bein und Fußmuskulatur, aneignen eines richtigen Laufstiles und regelmässiges Stretching nach dem Laufen. Wer so vorgeht wird Verletzungsfrei laufen können.

    Ich will hier keine Werbung betreiben aber ich kann Euch die Laufschuhmarke Saucony nur stark ans Herz legen. Saucony geht für mich im Moment den einzig richtigen Weg. Saucony hat Neutralschuhe mit Sprengungen von 12 – 0mm im Angebot, wobei 12mm nichts ist was ich empfehlen würde. Zu hohe Sprengung drück beim laufen die Kniegelenke nach aussen ! Die Sohlen werden gerade bei den Modellen mit 4mm Sprengung wie dem Kinvara5 den ich selber laufe, aus einem Stück gefertigt und haben auch keine überflüssige Mittelfussbrücke die den Schuh nur unflexibel macht.

    Desweiteren möchtem ich Euch mal 3 Bücher zum Thema empfehlen:

    Scott Jurek: Eat & Run (Mein ungewöhnlicher Weg als veganer Ultramarathonläufer an die Weltspitze)

    Christopher Mc Dougall: Born to Run (Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt)

    Dr. Matthias Marquardt: Natural Running (Schneller, leichter, Schmerzfrei)

    Lest die 3 Bücher, ich kann Euch nur sagen…..alles was in diesen Büchern geschrieben wird, konnte ich persönlich bis ins letze nachvollziehen und auf mich übertragen !


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