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Was trägst Du?

Mo, Okt 3, 2011

Schnipsel

Was trägst Du?

Textilherstellung ist oft mit Ausbeutung verbunden. Sportklamotten machen da keine Ausnahme. Ist es überhaupt möglich, „politisch korrekte“ Sportkleidung zu kaufen? Und muss sie in Deutschland hergestellt sein?

Die moderne Gretchenfrage dreht sich nicht mehr um Religion. Was, ob und woran jemand glaubt, ist heute – abgesehen von islamistischen Tendenzen – in Deutschland nicht mehr brisant. „Wie hältst Du’s mit der Nachhaltigkeit?“ ist dagegen die Frage, mit der sich Unternehmen und Privatpersonen jeden Tag auseinandersetzen müssen. Das geht weit über den Umweltschutz hinaus. Bei allem, was wir kaufen, müssen wir uns fragen, wen wir damit unterstützen und ob das Produkt im Sinne unserer eigenen Werte ist. Vorausgesetzt natürlich, wir haben welche. Dass der „Verbraucher“ mit diesem ständigen Check schnell überfordert sein kann, liegt auf der Hand, zumal er nie alle Hintergründe der Produkte kennen kann und oft nicht weiß, wo, wie und unter welchen Umständen sein Produkt entstanden ist. Bei Lebensmitteln hinterfragen wir schon vieles genau, Bio boomt ebenso wie der vegetarische Lebensstil. Bei Textilien sieht die Sache schon anders aus. In der Regel wird gekauft, was hübsch, funktional und günstig ist. Das gilt auch für Sporttextilien.

Wie „korrekt“ sind Nike & Co.?

Vor Jahren kamen Sportartikelhersteller wie Adidas, Nike und Puma das erste Mal ins Gerede – die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung in Asien wurden als unmenschlich gebrandmarkt. In Bangladesh verdient eine Näherin je nach Überstunden in vielen Betrieben zwischen 2 und 15 Cent in der Stunde. Nicht selten versucht eine Frau damit ihre ganze Familie zu ernähren. Immer wieder kommt massenweise zu Zusammenbrüchen in den Produktionshallen, da die Temperaturen oft unerträglich sind.

© Jisan – Fotolia.com

Heute wird seitens der großen Marken mit viel Aufwand gegen das drohende schlechte Image gearbeitet, Nike erschlägt den Interessierten förmlich mit Verpflichtungserklärungen. Tatsächlich scheint die Zeit der Sorglosigkeit bei den Sportartikelherstellern vorbei zu sein. Enthüllungen wie diese im Jahr 2008 kann und will sich niemand leisten. Und anders als Billiganbieter wie Kik haben die großen „coolen“ Marken einen Ruf zu verlieren. Die Kampagne für Saubere Kleidung hat viele Firmen im Visier, insbesondere Discounter. Hier kann man sich auch über das Thema „Würdige Löhne“ in Asien umfassend informieren.

All together now: die Outdoor-Firmen.

Outdoorhersteller gehen oft gemeinsam in die richtige Richtung. Das Corporate Social Responsibility Projekt „Social Compliance“, gestartet im Juli 2011, bringt viele Hersteller von Outdoor Kleidung zusammen. Darunter so große Namen wie Deuter, Haglöfs, Lowa, Maier Sports, Mammut, Marmot, Nordisk, The North Face, Tatonka oder Vaude. Sie alle verpflichten sich für die Einhaltung von Sozialstandards in Niedriglohnländern wie existenzsichernde Löhne, keine Kinder- und Zwangsarbeit und das Recht auf Vereinigungsfreiheit, sowie eine nachhaltige Herstellung. Auch sind etliche Outdoor-Firmen inzwischen Mitglied bei der Fair Wear Foundation, die zur Umsetzung eines bestimmten Verhaltenskodex bei den Lieferanten verpflichtet. Dazu gehören Namen wie Vaude, Switcher, Schöffel, Odlo, Mammut, Maier Sports/Gonso, Jack Wolfskin oder Deuter. Besonders hervorheben unter den Outdoor-Herstellern will ich Patagonia, die nicht nur in Sachen Umwelt und Recycling sehr aktiv sind, sondern auch die Corporate Social Responsibility schon lange sehr ernst nehmen.

Global – egal?

Immer wieder denken bewusste Verbraucher, wie schön es wäre, wenn man nur noch Ware kaufen könnte, die in Deutschland hergestellt würde, unter ordentlichen Bedingungen. Doch die Welt ist mal wieder verflucht komplex. In diesem Filmbeitrag der New York Times wird sehr eindringlich deutlich, dass die Sweatshops mit ihren unwürdigen Bedingungen vielerorts die einzigen Arbeitsplätze bieten, die diesen Namen überhaupt verdienen. Unzählige Menschen sind auf sie angewiesen, ihre Schließung käme für sie einer Katastrophe gleich.

Umso perfider erscheint es, diese Not mit grotesk niedrigen Löhnen auszunutzen. Fest steht – in unserer globalisierten Welt ist es nicht die Produktion im Ausland, die abgeschafft werden muss, sondern die Bedingungen, unter denen hier gearbeitet wird. Dass sich die Produkte dadurch immens verteuern würden, ist ein Märchen, wie man an den Unternehmen sehen kann, die tatsächlich in Deutschland produzieren. Ein hier produziertes T-Shirt müsste demnach vollkommen unbezahlbar sein. Vergleicht man ein „existenzsicherndes“ Einkommen hier und dort, wird deutlich, dass Niedriglohnländer Niedriglohnländer bleiben, auch wenn sich die Bedingungen für die Arbeiterinnen deutlich verbessern würden.

© poco_bw – Fotolia.com

Billig? Will ich. Nicht.

Der Verbraucher, auf dessen Schultern die Verantwortung so gerne abgeladen wird, kann eine komplexe Welt in Wahrheit nicht verändern. Aber es würde schon helfen, wenn der Preis die Kaufentscheidung nicht mehr derart dominieren würde. Es würde helfen, wenn man die Artikel, die man kauft, wertschätzt und lange gebraucht (auch im Sinne der Umwelt, aber das ist ein eigenes Kapitel). Es würde helfen, wenn man sich bewusst macht, dass ein regulär sehr billiges Laufshirt nicht fair hergestellt worden sein kann. Aldi Süd bietet in diesen Tagen eine Softshell Laufjacke für 19,99 an. Wir dürfen davon ausgehen, dass Aldi damit Geld verdienen will. Auch der Hersteller Royalbeach will auf seine Kosten kommen. Die Entwicklung kostet, das Material kostet, die Logistik kostet, die Fabrik kostet. Was da eine Näherin bekommt, kann niemals fair sein. Das heißt nicht, dass ich bei teureren Jacken immer eine Garantie habe, dass ich es guten Gewissens kaufen kann. Aber die Jagd nach dem billigsten Produkt ist in jedem Fall ein Holzweg. Wer sparen muss, kann Marathonmessen, Sale-Aktionen und Stände bei Volksläufen nutzen, es muss nicht die Wegwerfware vom Discounter sein. Tchibo, Aldi und Co. verführen dazu, schnell mal noch ein Shirt mitzunehmen, weil es nicht viel kostet. So ging es mir auch schon, die Versuchung ist groß. Meiner Erfahrung nach sind Qualität und vor allem Passform aber nicht mit hochwertiger Markenware vergleichbar. Man toleriert es nach dem Motto „für diesen Preis ist es in Ordnung“. Nach einem Jahr landet das Ding im Müll – ein Kauf, den man sich hätte sparen können und man hätte das Geld besser in ein Teil investiert, dass man viele Jahre gebrauchen kann. Dieses Tchibo-Fleece sah nach drei Wäschen so aus: die Bündchen sind bretthart und rollen sich, das Fleece innen ist total verpillt und nicht mehr locker und weich und der Reflektorstreifen abgebröckelt.

Tchibo

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Alternativen zu Asien.

Wer ganz sicher gehen will, hat die Möglichkeit, Laufkleidung zu kaufen, die in Deutschland oder in Europa hergestellt wurde. Ich habe hier mögliche Quellen und Hersteller zusammengetragen. Alle Zahlen beruhen auf eigenen Angaben, überprüfen kann ich sie nicht:

KOSSMANN Laufdesign

Mein Favorit. Namensgeber André Kossmann ist selbst ein erfahrener Läufer. Die Laufkleidung von KOSSMANN sieht sehr gut aus und wird mit einem großen Fokus auf Qualität ausschließlich in Deutschland hergestellt. Auch die Materialien – und das ist ungewöhnlich – stammen, wo immer es möglich ist, aus Deutschland. Ich habe ein paar Stücke, die sind super geschnitten und halten in der Funktionalität mühelos mit den großen Marken mit.

thoni mara

Hinter der Marke thoni mara steckt die nautilus skin touch GmbH & Co. KG. Auch Geschäftsführer Christian Schwab ist selbst Läufer. Kennzeichen der Thonimara-Textilien ist, dass sie in der Regel nicht aus Stoffen genäht, sondern gestrickt werden. Die Produktion findet zu 100% in Deutschland statt, die Herkunft der Garne ist mir nicht bekannt. Das Design der Shirts ist sehr auffällig, mir persönlich gefällt es nicht so, aber die Marke hat große Fans.

Rono Innovations

Rono hat sehr schöne, gut verarbeitete Laufkleidung, Triathlonkleidung und Textilien für den Wintersport. Entwickelt und designt wird sie in Deutschland, die Produktion findet zu 80% in Europa statt, ebenso kommen die verarbeiteten Stoffe zu 80% aus Europa. Herbert Steffny ist seit vielen Jahren mit dem Unternehmen verbandelt und wirbt für seine Produkte. Ich mag Rono und habe eine Menge Sachen, die alle top sind.

Löffler

Die Marke steht in erster Linie für Outdoor-Textilien, ist aber z.B. mit Shirts und Unterwäsche auch für Läufer interessant. 60% der Stoffe werden in Österreich hergestellt, die Konfektionsarbeiten finden in Österreich und EU-Ländern statt.

Biehler Sportswear

Biehler ist spezialisiert auf Unterwäsche und Radkleidung. Die Herstellung erfolgt in Deutschland, die Stoffe werden teilweise (bei Unterwäsche) in Deutschland produziert.

Switcher

Ein Schweizer Textil-Hersteller, zu dessen Markenkern die nachhaltige Produktion gehört. Sportkleidung macht nur einen Teil der Kollektion aus. Neben dem Fokus auf umweltfreundliche Herstellung gehört die strenge Einhaltung von eigenen und fremden Produktionsstandards zum Konzept. Mitglied bei Fair Wear. Die Produktion findet in u.a. in China, Indien und Portugal statt.

Und was ist mit dem Affen?

Immer wieder wird im Zusammenhang mit Sportkleidung aus Deutschland die Marke Trigema genannt. Auf meiner Liste hat Trigema aus unterschiedlichen Gründen nichts verloren. Dass sich Firmenchef Wolfgang Grupp von einem Butler in weißen Handschuhen bedienen lässt, mag man noch als privaten Spleen beurteilen, der nichts zur Sache tut. Und wenn man sehr tolerant ist, sieht man auch über seine reaktionäre Einstellung gegenüber Frauen hinweg („Die Emanzipation ist für die Frau schädlich.“) Und wenn man ganz tief Luft holt, mag man es auch aushalten, dass Grupp alle Twitter-Nutzer kollektiv beschimpft („Ich bin der Meinung, dass die Welt besser wäre, wenn es das Internet nicht gäbe. Twitter ist für mich einfach nur dumm und die Menschen, die das nutzen, sind für mich Idioten.“ ) Aber, was für mich schier unerträglich ist, ist die Arroganz, das eigene Geschäftsmodell als Rettung der Deutschen Wirtschaft darzustellen. In unzähligen Interviews wiederholt Grupp gebetsmühlenartig, dass allen geholfen wäre, wenn sie so verfahren würden wie Trigema. Trigema produziert zwar in Deutschland, macht aber über die Hälfte seines Umsatzes im Direktvertrieb, Tendenz steigend. Wenn alle Grupps Beispiel folgen würden, und ihre Ware nur in eigenen Shops verkaufen würden, wäre das der Tod des Fachhandels, der Tod der Vielfalt, der Tod der kompetenten Beratung. Die kleinen Laufshops, die wir so lieben, dürften an den Textilien nichts mehr verdienen. Ich bin keine Volkswirtschaftlerin, aber dass weder die Wirtschaft noch die Welt insgesamt so funktioniert, wie es uns Herr Grupp in seinem Burladinger Allmachtsnebel glauben machen will, dessen bin ich ganz sicher. Wer im übrigen der Meinung ist, dass das ein zeitgemäßes Laufshirt ist, kann es für 72 Euro bei Trigema erwerben. Direkt natürlich, ohne dass ein Laufladen etwas daran verdient.

Bild 24

Und wie war das mit den Schmittschörts?

Vor dem Hintergrund all dessen, was ich gerade geschrieben habe, mutet es vielleicht seltsam an, dass ich selbst dafür werbe, T-Shirts zu erstehen, die in Bangladesh gefertigt werden. Ich berichte euch gern, warum das so ist. Dazu muss ich zunächst etwas zu Spreadshirt erzählen. Spreadshirt bietet jedermann die Möglichkeit, einen virtuellen Shop für Textilien zu eröffnen. Die komplette Infrastruktur dafür wird von Spreadshirt gestellt: die Waren, die Lagerhaltung, die Internetplattform, den Druck, die finanzielle Abwicklung, die Logistik, den eventuellen Umtausch. Das alles leistet Spreadshirt. Der Druck geschieht „on demand“, das heißt, erst, wenn jemand bestellt, wird das Shirt bedruckt. Ich kann aus einer Auswahl an Produkten wählen und selbst bestimmen, wie sie gestaltet werden sollen. Ich entscheide also, welche T-Shirts ich aus der Palette anbieten möchte und was drauf gedruckt werden soll. Dafür muss ich mir Sprüche einfallen lassen, in einem „T-Shirt Designer“ am Computer die Gestaltung bauen und den Shop in meinem Sinne konfigurieren. (https://laufen-mit-frauschmitt.spreadshirt.de) Das ist für mich zwar viel Arbeit, aber – gemessen am Gesamtaufwand – immer noch wenig. Deshalb kriege ich auch nur eine Provision für jedes verkaufte Shirt, deren Höhe ich selbst bestimmen kann. Von einem Funktionsshirt für 24,90 bekommt Spreadshirt 19,40. An einem Baumwollshirt für 19,90 verdiene ich 4 Euro. Das ist prima so, denn ich muss ja nicht meinen Lebensunterhalt davon bestreiten. Die Schmittschörts sind ein kleines Herzensprojekt, das sich nicht „lohnt“, ich verkaufe ja keine großen Mengen.

Schmittschört

Das alles muss man wissen, wenn man über Alternativen redet, etwa in Deutschland produzierte Shirts. Aber woher kommen die Shirts eigentlich bei Spreadshirt? Natürlich gibt es billigere und teurere. Ich habe mich für die besseren entschieden. Spreadshirt ist sehr transparent, was ihre Herkunft betrifft, deshalb kann ich es euch für die Schmittschörts genau sagen.

Das Frauen-Baumwollshirt

wurde in der Türkei hergestellt. Es stammt von der Firma Continental Clothing (UK). Sie ist Mitglied in der Fair Wear Foundation und verpflichtet sich zur Einhaltung umfangreicher Standards.

Das Männer-Baumwollshirt

wurde in Bangladesh hergestellt. Das herstellende Unternehmen ist B&C Collection (Belgien). Auch diese Firma ist Mitglied bei Fair Wear.

Das Funktionsshirt (M/W)

wurde in Bangladesh gefertigt. Es stammt von Hanes (USA). Die Produktion wird zertifiziert von Worldwide Responsible Accreditation Program (WRAP). Außerdem ist Hanes Mitglied bei der Fair Labor Association.

Alle drei Unternehmen lassen sich bei ihrer Produktion bewusst auf die Finger schauen. Das garantiert zwar keine europäischen Arbeitsumstände, aber es gibt eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Bedingungen, auf Kinderarbeit und Lohn.

Ich habe aber auch über Alternativen nachgedacht und einmal Kosten eingeholt. Spreadshirt und auch kein anderer Anbieter dieser Art hat in Deutschland hergestellte Funktionsshirts im Programm. Würde ich solche Shirts beziehen wollen, müsste ich alles, was jetzt Spreadshirt tut, selbst übernehmen: die Lagerhaltung, die Internetplattform, den Druck, die finanzielle Abwicklung, die Logistik, den eventuellen Umtausch. Bei allen Shirts, die ich beziehen würde, müsste ich in Vorlage gehen, ich müsste Shirts in allen Größen kaufen und bei mir lagern. Wollte ich weiterhin eine Vielfalt an Sprüchen anbieten, müsste ich mit jedem einzelnen Auftrag zum Copy-Shop laufen, um das Shirt bedrucken zu lassen. Das unbedruckte Shirt kostet in etwa so viel, wie jetzt das Bedruckte, inklusive Provision. Ein Shirt würde locker 35,-Euro kosten, ohne dass ich etwas daran verdient hätte. Gleichzeitig würde sich mein Zeitaufwand enorm steigern. Es wird schnell klar, dass ich das alles weder finanziell noch logistisch stemmen kann. Davon abgesehen, dass die Shirts sich für diesen Preis nicht mehr verkaufen würden. Ich hatte jahrelang ein Shirt aus Bio-Baumwolle im Angebot. Es war kaum teurer als die anderen. Aber ich habe davon nicht ein einziges Stück verkauft. Nicht eins.

Das ist eben die Schwierigkeit an der Gretchenfrage. Überzeugungen haben, ist das eine, danach handeln, das andere. Es steht uns gut zu Gesicht, wenn wir beides in Einklang bringen. Vielleicht nicht immer, aber immer öfter.

Update: Ich bin Bloggerin, keine Journalistin. Meine Recherchen beruhen alle auf gutem Glauben, ich bin nirgendwo vor Ort gewesen und habe es mit eigenen Augen gesehen. Insbesondere bei den von den Herstellern gemachten Angaben habe ich mich auf deren Richtigkeit verlassen. Deshalb gebe ich sie so wieder, wie sie auf den jeweiligen Webseiten stehen. Welches Konzept er überzeugend findet, welchem Anbieter er vertraut, muss jeder selbst entscheiden.

Titelbild: © sogmiller – Fotolia.com

26Antworten um “Was trägst Du?”

  1. sebastianf Says:

    Vielen Dank fuhr diesen Artikel. Bei normaler Alltagskleidung achte ich schon sehr auf die Herkunft meiner Kleidung, allerdings hab ich bei den Sportsachen bisher noch nicht wirklich gesucht und mir Gedanken gemacht. Werde mir Deine Tips gleich mal genauer anschaun.

  2. heimar schroeter Says:

    alle achtung. deine offenheit ist entwaffnend. und die recherche gefällt mir auch. ich habe mich darüber gefreut, endlich auch mal was ‚wirklich wichtiges‘ zum laufen zu lesen. immernur vorderfussläufer, intervaltraining, pinker-gehts-nimmer und „mein erster …“ bleibt an der oberfläche. ’sein-fragen‘ wie wer-bin-ich-und-wie-will-ich-sein
    dürfen auch in läuferkreisen gestellt werden. und der richtige konsum
    definiert ja schon heftig. danke für einen tollen, ganz untypischen artikel.

  3. Monika Says:

    Liebe Frau Schmitt,

    echt gelungener Artikel, der auch meine Meinung und meine Möglichkeiten zu handeln gut wiedergibt. Eine Firma, die es noch lohnen würde nachrecherchiert zu werden, wäre da noch Skinfit. Mittlerweile mein absoluter Favorit.

    LG Monika

  4. admin Says:

    Danke für den Tip, Monika, das scheint auch eine gute Alternative zu sein. Ich werde Skinfit mit aufnehmen, jetzt muss ich aber doch nochmal kurz in die Sonne 😉

  5. admin Says:

    Ich hab mir Skinfit grad nochmal angesehen, ich lasse sie aus der Liste draußen, weil sie auch auf Direktvertrieb setzen und nur in eigenen Shops verkaufen. Zwar nehmen sie den Mund nicht übervoll wie Herr Grupp das tut, aber konsequenterweise passt es dann nicht ganz. Einen Link gibt’s trotzdem: https://www.skinfit.eu/de/de/index.html

  6. Paulo Says:

    Hallo,
    Super Bereicht.
    Kannst du noch:
    https://herzfrequenz.eu/
    aufnehmen?
    Gibt es auch so einen Bericht zu Laufschuhen?

    Grüße
    Paulo

  7. admin Says:

    Hallo Paulo, die Herzfrequenz-Homepage ist nicht eben nutzerfreundlich. Da muss ich mich erst mal in Ruhe durchwurschteln. Ich fürchte, bei Laufschuhen ist die Sache einfacher. Ich wüsste nicht, wer in Deutschland fertigt außer Lunge Und bei den Herstellern hinter die Kulissen zu blicken, ist mir leider nicht möglich. Auch hier muss man sich auf die Angaben verlassen, die so gemacht werden.

    Vielleicht mach ich ja mal einen Artikel zum Thema Umwelt und Recycling, da werden Laufschuhe wieder interessant, auch wenn ich glaube, dass da alles noch sehr am Anfang ist. In den Kinderschuhen, sozusagen. 🙂

  8. Ruben Says:

    Toller Artikel, gefällt mir sehr gut. (Vor allem, weil ich selbst meine Masterthesis über nachhaltigen Konsum schreibe)

    Bär fertigt seine Laufschuhe meines Wissens nach auch in Deutschland.

    Zum Thema Produktionsstandards der großen Hersteller gab es vor 2 oder 3 Jahren mal eine große Studie, aber in der Zeit kann sich vieles ändern.

    „Casual-Kleidung“ findet sich auch unter Grundstoff.net – auch immer einen Besuch wert

  9. admin Says:

    Hallo Ruben, danke für den Hinweis mit Bär-Schuhen. Die hatte ich als Laufschuhhersteller gar nicht im Visier. Bei Grundstoff auf der Startseite finden sich T-Shirts aus Bambus-Viskose. Das Material fühlt sich toll an, aber bei meinen Recherchen habe ich gelesen, dass man viel Chemie braucht, um solche Stoffe herzustellen, die Produktion umweltbelastend ist. Es ist wie verhext, immer ist irgendwas. :-/

  10. Ruben Says:

    Das war mir nicht bewusst. Danke für den Hinweis. Ich denke, es ist wenigstens schonmal ein Anfang und ein Zeichen – und nicht so teuer wie die Fashion-Labels wie z.B. Armed Angels (die man – wenigstens als Student – nicht ständig kaufen kann)

    Hauptsache ist, man versucht es.

    Härtestes Beispiel welches ich dieses Jahr hörte sind Waschnüsse – weil Deutsche die Umwelt vor der Chemie im Wasser schützen wollten (wie irrsinnig, bei unseren Kanalisationen und Kläranlagen) verwendeten sie Waschnüsse an der Stelle von klassischem Waschmittel. Folge: Die Weltmarktpreise zogen so an, dass es sich die Leute in Indien etc. nicht mehr leisten konnten und daraufhin begannen ihre Wäsche in den Flüssen mit Waschpulver zu waschen was die Umwelt wirklich belastet… man kann es auch übertreiben, weil es bei uns keinen Grund gibt, kein normales Waschmittel zu verwenden

  11. Christian Says:

    Hallo Frau Schmitt,

    besten Dank für die Erwähnung! In Frankfurt auf der Marathonmesse haben mich 2, ebenfalls sehr nette, Frauen auf deinen Beitrag aufmerksam gemacht. Ja, an Marketing und Informationspolitik müssen wir noch feilen. Aber das wird schon! Die Garne kommen übrigens aus Thüringen und Frankreich, die Stoffe aus der Schweiz und Italien und unsere Mitarbeiter/innen aus Jahnsbach, Gelenau, Ehrenfriedersdorf, Kemtau, Zwönitz, Marienberg, Chemnitz….! Und das soll auch so bleiben!
    Weiterhin viel Spass beim Laufen und darüber schreiben!
    Viele Grüße aus dem Erzgebirge
    Christian Schwab ( oder eben thoni )

  12. admin Says:

    Hallo Christian,

    danke für die informative Ergänzung! Ich war auch auf der Marathonmesse, auch auf Ihrem Stand. Das Design der Sachen ist nicht so meins, aber sie fühlen sich sehr schön weich und angenehm an. Freut mich, dass es sowas gibt.

    Viele Grüße
    Frau Schmitt

  13. Nils von Laufeffekt Says:

    Toller Einstieg in das Thema. Ich habe auch die Artikel auf https://laeufer-pro-umwelt.de/ schon gefunden und lese dort nun weiter. Denn aus gegebenem Anlass beschäftige ich mich auch gerade mit dem Thema: https://www.laufeffekt.de/laeuferleben/nachhaltige-laufbekleidung-geht-es-auch-oekologisch-und-fair/

    Ich hoffe, dass man als Läufer wirklich bewusst und nachhaltig einkaufen kann ohne dabei auf Funktionalität verzichten zu müssen.

    Viele Grüße
    Nils

  14. Lili Says:

    Hallo, toller Artiekl, vielen Dank!
    Was ist denn mit X-Bionic?
    Habe die hier bei der Auflistung nicht gefunden. War das Absicht, oder weiß man nichts dazu?

    Vielen Danke

  15. Frauschmitt Says:

    Hallo Lili, „Swiss engineered, crafted in Italy“, mehr weiß ich über X-Bionic nicht. Das ist mir ein bisschen zu wenig. Ob die Jacken auch in Italien gefertigt werden, weiß ich nicht, auch nichts über die Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien. Es sind bestimmt gute Sachen, aber als besonders nachhaltig würde ich sie nicht unbedingt hervorheben.

  16. Lili Says:

    Vielen Dank! 🙂

  17. "bewusst kaufen"-Team Says:

    Das österreichische Umweltministerium hat für nachhaltige Sportbekleidung einen neuen Ratgeber herausgegeben, der natürlich auch für KonsumentInnen in Deutschland wichtige Infos zu Produkt-Alternativen, verantwortungsbewusste Marken und Gütezeichen enthält. Der Ratgeber steht unter http://www.bewusstkaufen.at zum Gratis-Download bereit. Für Vereine gibt es zusätzlich ein neues Bewertungstool für mehr Nachhaltigkeit im Sport. Es ist unter http://www.nachhaltiger-sport.at abrufbar. Wir freuen uns über jeden Schritt zu mehr Nachhaltigkeit! Euer „bewusst kaufen“-Team

  18. ethfiel Says:

    Aber ist es dann nicht sowieso besser, relativ fair produzierte Produkte aus Billiglohnländern zu beziehen, wenn die Leute auf die Arbeitsplätze angewiesen sind?
    Wissen Sie, wie und wo die Hausmarke von Sport Scheck, unifit, hergestellt wird? ich finde dazu nichts und bei Sport Scheck selbst konnten die Verkäuferinnen auch nichts dazu sagen.
    Vielen Dank übrigens für den hilfreichen Artikel!

  19. Frauschmitt Says:

    Danke! Bei Laufjacken für 59 Euro können Sie davon ausgehen, dass es sich eher nicht um faire Produktion handelt. Jacken sind aufwändig (Material, Reißverschlüsse, Details, extra Nähte), das macht die Herstellung vergleichsweise teuer. Ist die Jacke so günstig, kann nichts bei der Näherin hängen bleiben. Deshalb glaube ich kaum, dass Unifit unter dem Aspekt der Fairness empfehlenswert ist. Ja, wenn man faire Projekte findet, wenn man sicher ist, dass auch etwas von dem Geld ankommt, wäre es sinnvoll, auch Kleidung aus Billiglohnländern zu kaufen. Aber es ist mächtig schwer, das zu finden. Bei einigen Outdoorherstellern geht es noch am besten, weil die noch vergleichsweise transparent sind. (Patagonia und Vaude z.B.) Zur weiteren Information empfehle ich diesen Blog: https://www.kirstenbrodde.de

  20. Peter Says:

    …wir haben vor kurzem Funktionskleidung aus Bio-Wolle gemischt mit Seide entdecket.
    Diese Mischung kann Feuchtigkeit sehr schnell transportieren. Weg vom Körper für ein angenehmes Tragegefühl auch bei anstrengendem Sport, bei kaltem und bei warmem Wetter. Aber auch nach dem Waschen trocknet das Material unglaublich schnell.
    Gefertigt wird in Deutschland zu Tariflöhnen. Das sorgt für sichere heimische Arbeitsplätze ohne dass eine Überwachung in Asien nötig wäre. Die Preise sind (aufgrund recht hoher Automatisierung) auch moderat.
    Schnitte und Farben? Könnt Ihr ja hier mal schauen: https://www.bio-sportkleidung.de

  21. Hans Says:

    Ich muss sagen – der Artikel hat mich jetzt schon zum Nachdenken gebracht.
    Es ist ein Thema das noch nicht so breit aufgestellt ist. Aber da ich auch Ersatz für meine Laufklamotten brauche bin ich jetzt in der Richtung auch am Recherchieren 🙂
    Danke schön,
    Hans

  22. Martin | derJogger.de Says:

    Moin Frau Schmitt,

    toller Artikel der einen Sportler zum Nachdenken bringt (wie @Hans ja auch schon schreibt).
    Bin ehrlich gesagt hier gelandet, weil ich auf Recherche war für einen Artikel über Nachhaltigkeits-Siegel/Zertifikate und nachhaltiger Sportbekleidung. Gefunden habe ich viele, viele Siegel, die teilweise ganz unterschiedliche Dinge zertifizieren. Deswegen versuche ich da etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Wer Interesse hat https://www.derjogger.de/nachhaltige-sportbekleidung-umweltfreundlich-fair-produktion-siegel-zertifikate/

    Viele Grüße, Martin

  23. Martin | derJogger.de Says:

    Ganz vergessen:
    Der Blog von Kirsten Brodde – viele interessante Themen zum Thema.
    Übrigens eine Greenpeace-Expertin


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  1. […] ich euren Blick auf Hersteller richten, die versuchen, einen alternativen Weg zu gehen. Nach meinem Artikel über Laufkleidung aus Deutschland bei laufen-mit-frauschmitt haben mir viele berichtet, dass sie die Hersteller größtenteils nicht […]

  2. […] (Ich sammle übrigens auch hier und hier Erfahrungen und Bezugsquellen, um ein möglichst umfangreiches Bild zu erhalten. Aufmerksam gemacht wurde ich auch bereits auf diesen Beitrag: klick) […]

  3. […] https://www.laufen-mit-frauschmitt.de/nachhaltige-sportkleidung/ – Der ist schon mal sehr gut. Ich bin noch nicht ganz fertig mit der Recherche darin […]

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